Die einen beschreiben es als Muskel-, die anderen als Gliederschmerzen: Gerade in der Erkältungszeit kommt es neben Schnupfen, Abgeschlagenheit, Hals- und Kopfweh oft auch zu einem Ziehen in Armen und Beinen. Die Muskelschmerzen entwickeln sich meist langsam, verschwinden in der Regel nach ein paar Tagen und können unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Gliederschmerzen sind oft Begleitsymptome einer Erkältung oder Grippe.
Es mag komisch klingen, aber es ist ein gutes Zeichen, wenn zwei bis drei Tage nach der Infektion mit Erkältungsviren die Muskeln in Armen und Beinen wehtun. Denn das signalisiert, dass das Immunsystem die Erreger, zum Beispiel so genannte Rhinoviren, bekämpft. Dabei produziert der Organismus Botenstoffe wie Prostaglandine, die die Schmerzempfindlichkeit des Körpers erhöhen und dem Nervensystem das Signal „Schmerz“ melden.
Wenn das Wetter in eine nass-kalte Witterung umschlägt, reagieren viele Menschen ebenfalls mit schweren Gliedern und Müdigkeit. Dahinter verbirgt sich aber nicht immer eine Erkältung oder Grippe. Und auch nach dem Sport kann es zu einem reißenden Gefühl in Armen und Beinen kommen. Gewöhnlich handelt es sich in diesem Fall um Muskelkater, der durch kleine Risse in den Muskelfasern verursacht wird.
Bei Gliederschmerzen, ausgelöst durch eine Erkältung oder einen grippalen Infekt, können sowohl Hausmittel als auch Medikamente aus der Apotheke die Beschwerden lindern.
Hausmittel gegen Gliederschmerzen
Im Mittelalter tranken wohlhabende Europäer Wasser mit Goldpulver, um Arm- oder Beinschmerzen zu lindern. Heute lassen sich erkältungs- oder durch einen grippalen Infekt ausgelöste Gliederschmerzen mit einfacheren Hausmitteln lindern.- Feucht-warme Wadenwickel – die Wickel sollten circa 20°C haben und im Liegen 10 bis 15 Minuten angewendet werden.
- Viel heiße Flüssigkeit trinken – besonders wohltuend sind Kamillenblüten-, Lindenblüten- oder Ingwertees. Die Inhaltsstoffe haben eine desinfizierende Wirkung und die Wärme fördert das allgemeine Wohlbefinden. Auch heiße, selbstgekochte Hühnersuppe lindert Beschwerden.
- Ruhe: Wer dem Körper Entspannung gönnt – zum Beispiel mit einem heißen Bad, das durchblutungsanregende Substanzen wie Fichtennadeln oder Brennnesseln enthält, unterstützt das Immunsystem im Kampf gegen den Erreger. Bei Fieber sollte allerdings auf das heiße Bad verzichtet werden.