Häufig gestellte Fragen zu Erkältung und Allergie


Wie unterscheide ich Allergie und Erkältung?

Einen Hinweis liefert das Nasensekret: Bei erkältungsbedingtem Schnupfen ist es meist dickflüssig-zäh, im Falle einer Allergie dünnflüssig-wässrig.1 Außerdem kommen durch allergische Reaktionen mitunter Juckreiz, tränende Auge und Hautrötungen hinzu. Ein grippaler Infekt äußert sich zudem durch erhöhte Temperatur. 

Kann ich mich durch eine Allergie krank fühlen?

Die einfache Antwort lautet: Ja. Da Allergien im Körper Entzündungsreaktionen hervorrufen, ist das Immunsystem stark beansprucht. Deshalb fühlen Sie sich müde und abgeschlagen – jetzt heißt es, den Alltag ruhig anzugehen.

Warum treten Halsschmerzen bei einer Erkältung zuerst auf?

Viren lösen grippale Infekte (Erkältungen) aus.2 Da sie zu Beginn der Erkrankung Entzündungsreaktionen im Hals hervorrufen, macht er sich zuerst durch Halskratzen oder Schluckbeschwerden bemerkbar.

Kann man Allergietabletten trotz Erkältung nehmen?

Ja, Sie können Arzneimittel zur Linderung der Allergie-Beschwerden auch während einer Erkältung einnehmen – sie wirken aber nur der Allergie entgegen und haben keinen positiven Einfluss auf den grippalen Infekt.3

Erkältung oder Allergie: Verräterische Symptome


Auch wenn beide Beschwerdebilder unter anderem von Schnupfen gekennzeichnet sind: Wenn Sie auf ein paar Details achten, lässt sich leicht feststellen, ob es sich um eine Allergie oder Erkältung handelt.

Typisch für Allergien sind: 

  • Niesattacken
  • Husten
  • tränende Augen
  • juckende Haut, Augen und Nase
  • Hautprobleme, zum Beispiel Rötungen und Ausschlag

Bei einem grippalen Infekt leiden Betroffene hingegen meist unter: 

Genau hingeschaut: Auch das Nasensekret ist ein gutes Mittel, um eine Allergie von einer Erkältung zu unterscheiden. Dünnflüssiger, klarer und wässriger Ausfluss deutet auf einen allergischen Schnupfen hin. Dickflüssiges, zähes sowie mitunter gelb- oder grünlich verfärbtes Sekret ist typisch für einen grippalen Infekt. 

Überblick: Vergleich Erkältung und Allergie


Symptome:

Erkältung
Halsschmerzen
verstopfte oder laufende Nase
Niesen
Husten
Kopfschmerzen
leichte Gliederschmerzen
Fieber

Allergie
Juckreiz in Augen, Nase und Rachen
tränende Augen
Niesen
verstopfte oder laufende Nase
Hautausschläge
Hautjucken
Atembeschwerden

Ursache:

Erkältung
Infektion durch Viren oder Bakterien.

Allergie
Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Allergene wie beispielsweise Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare.

Beginn, Verlauf:

Erkältung
Die Symptome einer Erkältung entwickeln sich allmählich über einen Zeitraum von wenigen Tagen und klingen in der Regel innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder ab.

Allergie
Symptome treten in der Regel unmittelbar nach dem Kontakt mit dem Allergen auf und können über einen längeren Zeitraum andauern.

Jahreszeit:

Erkältung
Treten überwiegend in den kälteren Monaten, insbesondere im Herbst und Winter auf.

Allergie
Abhängig von den Allergenen, die die Immunreaktion auslösen. Zum Beispiel können saisonale Allergien wie Heuschnupfen im Frühjahr und Sommer durch Pollen verursacht werden.

Krankheitsgefühl:

Erkältung
Oftmals fühlen sich Betroffene müde, schlapp und haben ein allgemeines Krankheitsgefühl.

Allergie
Das Krankheitsgefühl ist in der Regel weniger ausgeprägt. Abgesehen von den spezifischen Allergiesymptomen fühlen sich Allergiker in der Regel wohl. Manchmal kann aber auch ein allgemeines Krankheitsgefühl auftreten.

Schlappmacher Allergie

Ähnlich wie bei einer Erkältung fühlen sich auch Allergiker mitunter müde, abgeschlagen und weniger leistungsfähig. Grund ist, dass die Reaktionen im Körper bestimmte Chemikalien freisetzen, die Entzündungen hervorrufen. Das raubt dem Körper Energie und ermüdet die Betroffenen.4

Frühlingszeit ist Allergiezeit, Erkältungen mögen den Winter


Einen ersten Hinweis, ob die Symptome durch eine Erkältung oder Allergie auftreten, liefert die Jahreszeit: Grippale Infekte können sich zwar über das ganze Jahr hinweg entwickeln, treten aber meist in der kalten Winterzeit auf.5

Das liegt nicht an der Temperatur, sondern ist dem geschwächten Immunsystem geschuldet: Das Heizen trocknet unsere Schleimhäute aus, wodurch die natürliche Barrierefunktion geschwächt ist und Krankheitserreger leichter in den Körper gelangen.6 

Anders bei einer allergischen Reaktion: Besonders dann, wenn im Frühjahr die Nase läuft, liegt eine Allergie gegen bestimmte Pollen nahe. Regen „spült“ die Luft wieder frei, daher lassen die Symptome dann typischerweise nach. 

Neben saisonabhängigen Allergien gibt es auch ganzjährige Formen. Dazu zählen zum Beispiel Überempfindlichkeiten gegenüber Hausstaubmilben oder Tierhaare. Manchmal rufen bestimmte Lebensmittel ebenfalls eine allergische Reaktion hervor. 

Übrigens: 50 Prozent der Pollenallergiker leiden zusätzlich unter Allergien gegen Stein- und Kernobst.7 Das liegt an der sogenannten Kreuzallergie, bei der Menschen mit Heuschnupfen zudem Probleme mit gewissen Nahrungsmitteln haben. 

Wie entsteht allergischer Schnupfen?

Hierbei reagiert das Immunsystem von Betroffenen zu stark auf normalerweise harmlose Stoffe aus der Umwelt (Allergene): Beim Einatmen gelangen sie an die Schleimhäute, die im Zuge der sogenannten „mukoziliäre Clearance“ vermehrt Sekret produzieren.8 Der Schleim fängt die Erreger dann ab und transportiert sie aus dem Körper heraus.

Aber Achtung: Die Jahreszeit gibt nur einen Hinweis auf die Ursache hinter dem Schnupfen. Wenn in den warmen Monaten zum Beispiel häufig Klimaanlage oder Ventilator laufen, belastet das unser Immunsystem und kann das Risiko für eine Sommergrippe steigern.9

Allergie tritt plötzlicher auf als Erkältung


Ob hinter einer laufenden Nase eine Erkältung oder Allergie steckt, kann auch der Krankheitsverlauf verraten:

  • Erkältung: Ein grippaler Infekt entwickelt sich meist erst langsam über leichte Beschwerden wie Kopfschmerzen, Müdigkeit oder einen kratzenden Hals. Es kommen Kribbeln in der Nase und Schnupfen hinzu, der meist nach etwa einer Woche wieder überstanden ist.10 Husten ist dagegen mitunter hartnäckiger: Bei Erwachsenen dauert es im Schnitt 18 Tage, bis er komplett verschwindet.11 Reizhusten kann entstehen, wenn sich der Infekt in die unteren Atemwege ausbreitet.
  • Allergie: Hier treten die Symptome meist schon zu Beginn stark und ohne Vorwarnung auf.12 Im Gegensatz zur Erkältung hält sie manchmal über die ganze Pollensaison an.5 Aus einer Allergie kann sich mitunter ein chronischer Schnupfen oder sogar Asthma entwickeln. Bei manchen Arten setzt zudem auch Husten ein.

Hält der Schnupfen länger als zehn Tage an, sollte ein Hausarzt die Ursache klären.13 Er wird eine Diagnose stellen und erkennen, ob zu einer Erkältung noch eine allergische Reaktion hinzugekommen ist – also beides gleichzeitig auftritt. Anschließend kann er eine passende Behandlung einleiten. 

Schon gewusst?

Der Begriff „grippaler Infekt“ bezeichnet eine Erkältung – hat also nichts mit der echten Grippe zu tun.11 Diese löst oft weitaus stärkere Symptome aus und kann schwerwiegende Folgen mit sich ziehen, während Erkältungsviren vom Immunsystem meist gut zu bekämpfen sind.11

Ort und Tageszeit wirken sich auf die Symptome aus


Sie können Ihre Beschwerden noch nicht einordnen? Dann beobachten Sie einmal, ob Uhrzeit und Räumlichkeiten eine Rolle spielen. Häufig ist daran zu unterscheiden, ob es sich um eine Erkältung oder Allergie handelt: 

  • Es gibt keinen Einfluss von Zeit und Ort: Dann liegt wahrscheinlich eine Erkältung vor.
  • Symptome treten vor allem in geschlossenen Räumen auf: Das weist auf eine Hausstauballergie hin. Hinzu kommen Schlafstörungen und starke Anzeichen am Morgen, weil Betroffene während der Schlafenszeit den Allergenen besonders lange ausgesetzt sind.
  • Schnupfen macht sich besonders im Freien bemerkbar: Hier liegt typischerweise eine Pollenallergie vor. Die Beschwerden verstärken sich mit zunehmender Nähe zu bestimmten Sträuchern, Wiesen und Bäumen – je nach Form der Allergie. Aber auch im Haus kann die Nase verstopfen, wenn die Pollen mit der Kleidung oder durch offene Fenster hineingelangen.

Daneben gibt es auch Tierhaar- und Lebensmittelallergien, die unabhängig von Zeit und Ort bei Kontakt mit den entsprechenden Allergenen auftreten. 

Übrigens: Allergische Reaktionen sind nicht angeboren, sondern werden durch wiederholten Kontakt mit den entsprechenden Auslösern erworben.14 

Allergien sind vererbbar

Sie haben Familienmitglieder, die bereits Allergien aufweisen? Dann ist auch bei Ihnen die Wahrscheinlichkeit erhöht, eine solche zu entwickeln. Denn die überempfindlichen Reaktionen des Immunsystems sind mitunter erblich (familiäre Disposition).15 Genaueres kann der Arzt im Rahmen eines Anamnesegesprächs feststellen.

Tipps bei Erkältung und Heuschnupfen


Zur Behandlung einer Erkältung können Medikamente aus der Apotheke, Hausmittel oder auch pflanzliche Arzneimittel Abhilfe verschaffen. Sie lindern mitunter die Symptome und verkürzen die Krankheitsdauer.

Bei Heuschnupfen empfehlen sich antiallergische Präparate in Form von Nasensprays, Augentropfen oder Tabletten. Wenn keine Besserung eintritt, ist ein Arztbesuch ratsam. Andernfalls, wenn die Symptome ignoriert werden, kann sich ein allergisches Asthma bronchiale entwickeln – das ist in bis zu 40 Prozent der nicht sorgfältig behandelten Heuschnupfenvorkommen der Fall!1 

Bei starken Beschwerden einer Pollenallergie kann nach ärztlicher Abklärung eine „Allergieimpfung“ erfolgen, auch Hyposensibilisierung genannt. Die Erfolgsquote beträgt dabei rund 80 Prozent.1 Dazu bekommt der Betroffene die Pollenbestandteile, auf die er allergisch reagiert, in sehr geringen Mengen verabreicht.

Hierfür empfiehlt sich der Beginn der pollenfreien Monate.1 So kann sich der Körper an die Allergene gewöhnen und reagiert anschließend weniger empfindlich. 

Zusätzliche Tipps

Vor dem Zubettgehen möglichst die Haare waschen und Straßenkleidung außerhalb des Schlafzimmers ablegen, um die Allergene vom Bett fernzuhalten. Außerdem kann eine Nasendusche helfen, welche die Gänge der Nasenhöhle mit einer Salzlösung durchspült. Das transportiert Pollen und Sekret hinaus.

Auch gut zu wissen:
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Stephanie Letz Schon früh schrieb Stephanie Letz gerne an eigenen Texten. Später weckte die langjährige Arbeit in der Radiologie ihr Interesse für die Medizin und Gesundheitsthemen. Um die Leidenschaft aus der Kindheit damit zu verknüpfen, entschied sie sich für ein Journalismus-Studium mit dem Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaft an der Hochschule Ansbach. Stephanie Letz Autorin kanyo® mehr erfahren
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