Häufig gestellte Fragen zur Bronchitis


Was ist eine akute Bronchitis?

Beim akuten Verlauf hat sich eine virale Infektion, meist mit Erkältungsviren, von den oberen Luftwegen nach unten in die Schleimhaut der Bronchien ausgeweitet.

Welche Formen einer Bronchitis gibt es?

Mediziner unterscheiden die akute Bronchitis von der chronischen. Um die Diagnose “chronische Bronchitis” zu stellen, müssen die Beschwerden während mindestens drei Monaten in zwei oder mehr aufeinanderfolgenden Jahren vorhanden sein.2

Was sind die Auslöser für eine Bronchitis?

Meist sind Viren, seltener Bakterien, Pilze oder chemische Reizstoffe dafür verantwortlich.

Bronchitis per Tröpfcheninfektion – was kann ich mir darunter vorstellen?

Hustet oder niest eine erkrankte Person, wirbeln erregerhaltige Sekrettröpfchen durch die Luft, und werden dann von anderen Menschen eingeatmet. Ein Übertragungsweg durch direkten Speichelkontakt ist ebenfalls zu bedenken, beispielsweise beim Küssen.

Welche begünstigenden Faktoren kann ich meiden, um eine Erkrankung zu verhindern?

Dazu zählen vor allem Zigarettenrauch, aber auch Kälte, Smog sowie trockene Luft, wie es häufig in klimatisierten Büros der Fall ist.

Der Weg von der Erkältung zur Bronchitis


Nicht selten beginnt alles mit einer Erkältung oder Grippe. Der Körper versucht, die Krankheitserreger so schnell wie möglich wieder loszuwerden und reagiert mit einer verstärkten Durchblutung der Bronchien, die dafür zuständig sind, Luft zur Lunge und von ihr weg zu befördern. Daraufhin schwillt das Schleimhautgewebe an, was die Atemwege verengt und die Atmung einschränkt. Die per Tröpfcheninfektion weitergegebenen Erreger behindern oder zerstören gar das sogenannte Flimmerepithel, dessen Oberfläche mit feinen Härchen besetzt ist. Das bleibt nicht ohne Folgen: Normalerweise reinigt das Flimmerepithel die Atemwege – von Staub, Schmutz und eben auch Krankheitserregern. Kann die mit Härchen besetzte Zellschicht dieser Aufgabe nur noch eingeschränkt nachkommen, ist in den Bronchien der ideale Nährboden für Bakterien geschaffen. Zur selben Zeit wird die Schleimproduktion erhöht. Der Körper reagiert mit Hustenanfällen als Art Ersatzmechanismus für das verhinderte Flimmerepithel, um den Schleim nach außen zu befördern.

Bronchitis erkennen: Typische Bronchitis Symptome


Hauptsymptom ist ein hartnäckiger Husten, schließlich versucht der Körper, den festsitzenden Schleim loszuwerden. Doch neben heftigem Husten gibt es weitere Symptome, die auf eine Bronchitis schließen lassen:

  • schmerzender Brustkorb
  • vermehrte Schleimabsonderung
  • typische Erkältungssymptome wie SchnupfenKopf-, Hals- und Gliederschmerzen
  • gelegentlich Fieber, wobei eine Körpertemperatur über 39 Grad Celsius selten vorkommt3
  • Nachtschweiß
  • (eitriger) Auswurf
  • sich verstärkender Husten

Letztgenanntes Symptom tritt bei raschem Temperaturwechsel oder in der Liegeposition auf und ist verbunden mit erschwertem Abhusten.

Auch typisch für das Krankheitsbild der Bronchitis: Heiserkeit.

Dauer der akuten Bronchitis


Nach einigen Tagen verflüssigt sich der festsitzende Schleim, wodurch das Abhusten leichter fällt. Bei einem unkomplizierten Verlauf einer akuten Bronchitis sind Sie normalerweise innerhalb von circa ein bis zwei, maximal vier Wochen wieder fit.4 Bis der Husten als Symptom für den Virusinfekt bei einer akuten Bronchitis jedoch vollständig abgeklungen ist, kann es bis zu acht Wochen dauern.5

Ansteckungsgefahr bei akuter Bronchitis

Solange der Körper Schleim produziert, können Sie andere Menschen anstecken.

Bronchitis – nicht auf die leichte Schulter nehmen


Als Lappalie abgetan werden sollte eine Bronchitis nicht. Gesellt sich zur viralen noch eine bakterielle Infektion (bakterielle Superinfektion) – ein erstes Anzeichen dafür ist gelblich-grünlicher Auswurf – können in ausgeprägten Fällen zusätzlich Atemgeräusche wie ein Rasseln sowie Atemnot auftreten. Eine ärztliche Behandlung ist dann zwingend erforderlich, um keine Komplikationen, beispielsweise eine Lungenentzündung zu provozieren.

Außerdem besteht bei unzureichender Behandlung einer akuten Bronchitis oder häufig wiederkehrenden Bronchitiden aufgrund der stark strapazierten und geschädigten Bronchialschleimhaut die Gefahr, dass die akute Erkrankung in eine chronische übergeht.

Bronchitis: Was hilft?


Je nach Form der Bronchitis stehen unterschiedliche Behandlungsstrategien im Fokus.

Therapie der akuten Bronchitis: Abhängig vom Schweregrad

Erfolgt die Diagnose einer akuten, aber unkomplizierten Bronchitis, kann zumeist von einer medikamentösen Behandlung abgesehen werden.6

Bei einer akuten, schweren Bronchitis verschreibt der Arzt Medikamente, die den Hustenreiz unterbinden (Antitussiva) – sofern der Husten massiv und unproduktiv, das heißt ohne Auswurf ist oder der Betroffene aufgrund der Hustenattacken nicht schlafen kann. Fehl am Platz sind Hustenstiller, wenn ein Abhusten des Schleims möglich ist. In diesem Stadium der Erkrankung können schleimlösende Arzneimittel (Sekretolytika) unterstützend wirken. Die Einnahme sollte nicht abends erfolgen. Zu dieser Zeit verhindern Sekretolytika aufgrund ihrer hustenauslösenden Eigenschaft eher die Nachtruhe. Um deren therapeutisches Potenzial auszuschöpfen, ist es außerdem wichtig, dass der Patient genügend trinkt, Erwachsene mindestens 1,5 Liter pro Tag, Kinder ihrem Alter entsprechend.7 Halten Sie hierzu Rücksprache mit dem behandelnden Arzt.

Sind die Atemwege entzündungsbedingt verengt, kommen bronchienerweiternde Mittel (Bronchospasmolytika) zum Einsatz. Liegt eine bakterielle Infektion vor, verordnet der HNO-Arzt Antibiotika.

Behandlung der chronischen Bronchitis: Konsequent und langfristig

Bei der Behandlung der chronischen Bronchitis ist die wichtigste Maßnahme, die ursächlichen schädlichen Stoffe zu vermeiden. In erster Linie ist hier Nikotin zu nennen. Etwa 80 Prozent der Betroffenen, die unter der chronischen Form leiden, sind oder waren Raucher.8 Konkret heißt das: Raucherentwöhnung. Ist das Ausgesetztsein von gesundheitsbelastenden Stoffen arbeitsbedingt, muss ein Arbeitsplatzwechsel ernsthaft in Erwägung gezogen werden. Des Weiteren ist es sinnvoll, an Patientenschulungen teilzunehmen. Hier bekommt man beispielsweise Techniken zum Ausatmen sowie atemerleichternde Positionen gezeigt. Bitten Sie darüber hinaus Ihren behandelnden Arzt, Sie umfassend über entzündungshemmende und bronchienerweiternde Medikamente aufzuklären. Ein weiterer wichtiger Punkt ist es, Infektionen vorzubeugen. Neben einer gesunden Ernährung und dem Meiden größerer Menschenansammlungen – insbesondere in den Wintermonaten – sind auch Grippe- und Pneumokokkenimpfung ratsam.9

Ist die Erkrankung bereits soweit fortgeschritten, dass sich eine respiratorische Globalinsuffizienz entwickelt hat und der Betroffene unter erheblicher Atemnot leidet, ist eine (Langzeit-)Sauerstofftherapie notwendig.

Medizin erklärt

Respiratorische Globalinsuffizienz: Eine vollständige Funktionsminderung des Atmungssystems, die sich durch einen ausgeprägten Sauerstoffmangel auszeichnet.

Bronchitis Tipps aus der Hausmittel-Apotheke


Trinken, trinken, trinken – das ist wohl Hausmitteltipp Nummer 1 bei einer Bronchitis, um den Schleim zu lösen, damit er besser abgehustet werden kann. Greifen Sie zu einem Gemisch aus stillem Wasser und Fruchtsaft im Verhältnis 4:1 oder warmen Tee.10

  • Eibischtee: Auch die Wahl der richtigen Teesorte kann den Heilungsprozess beschleunigen. Setzen Sie auf Tee aus Eibischblättern oder -wurzeln, der in Apotheken erhältlich ist. Es ist wichtig, davon einen Kaltauszug zuzubereiten, das heißt, die mit kaltem Wasser übergossene Arzneipflanze muss vor dem Aufkochen, abgedeckt, mindestens 2 Stunden bei Raumtemperatur ziehen.2 Nur so lösen sich die – in den Wurzel in höherer Konzentration als in den Blättern – enthaltenen Schleimstoffe, die sich beim Verzehr auf die gereizten Schleimhäute legen und diese beruhigen. Nehmen Sie täglich 3 bis 4 Tassen Eibischtee zu sich.2
  • Knoblauch: Das Geheimnis der antibiotischen Wirkung der Knolle liegt in den darin enthaltenen Sulfiden (schwefelhaltige Verbindungen) begründet. Knoblauch kann dabei helfen, Entzündungserscheinungen der Atemwege zu bessern. Täglich mindestens 2 frische Knoblauchzehen sind geruchsfreien Knoblauchpräparaten vorzuziehen, da bei diesen der therapeutische Effekt nicht vorhanden ist.2 Gegen die „Knoblauchfahne“ hilft es übrigens, Kardamomsamen oder Petersilie zu kauen.
  • Brustwickel: Streichen Sie gekochte und gestampfte Kartoffeln auf ein Tuch, bevor Sie den Wickel solange auf die Brust legen, bis die Kartoffeln ausgekühlt sind. Prüfen Sie bitte vor dem Anlegen die Temperatur, damit Sie sich nicht verbrennen.
  • Einreibung: Teebaumöl eignet sich hervorragend für eine Einreibung bei Atemwegsinfekten wie einer Bronchitis. Mischen Sie 3 Tropfen Teebaumöl mit 1 Teelöffel Oliven-, Avocado- oder Mandelöl. Reiben Sie damit Hals, Rücken und Brust ein – zweimal täglich.2
  • Inhalationen: Kamille, Thymian oder eine Kochsalzlösung als Zusatz für Inhalationen sind vielen ein Begriff. Weniger bekannt ist, dass Fenchel das Flimmerepithel dabei unterstützt, seiner reinigenden Funktion nachzukommen. Die Vorbereitung ist einfach: Geben Sie 4 Esslöffel Fenchelsamen in 3 bis 4 Liter kochendes Wasser.2 Ein paar Minuten ziehen lassen, bevor Sie beginnen, zu inhalieren. Gönnen Sie sich im Anschluss Ruhe.

Letzteres Hausmittel ist nicht geeignet für Personen, die unter Herz-Kreislauf- oder entzündlichen Hauterkrankungen leiden. Auch wer mit Augenbeschwerden zu kämpfen hat, sollte auf Inhalationen verzichten.

Bronchitis & Fittnesstraining

Eine Bronchitis kommt nie gelegen, erst recht nicht, wenn Sie sich beispielsweise gerade auf ein sportliches Event vorbereiten oder Ihre körperliche Betätigung als Ausgleich zum stressigen Alltag brauchen. Bei einer Bronchitis, wie auch bei einer Erkältung Sport zu machen, ist dennoch nicht empfehlenswert, um Ihren Körper nicht noch zusätzlich zu schwächen (siehe auch Open Window Phänomen). Absolute Bettruhe ist aber nicht notwendig. Wie wäre es, den Kopf bei Spaziergängen an der frischen Luft freizubekommen? Sind die Symptome abgeklungen, bitte langsam mit dem Training beginnen, und das Pensum nach und nach steigern.

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Julia Lindert Die Ressortjournalistin Julia Lindert spezialisierte sich während ihres Studiums auf die Themenfelder Medizin und Biowissenschaften. Medizinische Sachverhalte in verständlicher Sprache zu formulieren, ist das, was sie an ihrer Arbeit besonders mag. Ihr Credo in Bezug auf Krankheitsbilder und Therapiemöglichkeiten: Nichts beschönigen, aber auch keine unnötigen Ängste schüren. Julia Lindert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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