Müdigkeit und Schlappheit als Symptome einer Erkältung


Es gibt Beschwerden, wie Halsschmerzen, Schnupfen oder Husten, die lassen Betroffene direkt an eine Erkältung denken. Müdigkeit und Schlappheit hingegen sind weniger spezifisch. Diese Probleme können auf so viele andere Ursachen zurückzuführen sein. Die Spannweite geht beispielsweise von

  • schlecht geschlafen über
  • körperliche Überanstrengung (Sport),
  • psychischen Stress (zum Beispiel auf der Arbeit oder im Privatleben),
  • Vitamin- und Mineralstoffmangel (wie Magnesium) bis hin zu
  • niedrigem Blutdruck (unter 105/65 mmHg)1.

Aber: Vor allem in den Anfängen einer grippalen Infektion kann Abgeschlagenheit noch vor Heiserkeit, Halsschmerzen oder Schnupfen ein erstes Indiz für eine sich anbahnende Erkältung sein.

Mögliche Erkältungssymptome auf einem Blick


Auch bei einer bereits ausgebrochenen Erkältung sind Betroffene häufig sehr schlapp und müde. Das Bett oder Sofa ist dann als Aufenthaltsort besonders beliebt, denn Patienten wollen meist viel schlafen und ruhen. Und das trägt wesentlich zur Genesung bei.

Achtung: Sollte Ihre Erkrankung sich plötzlich verschlimmern, also

  • hohes Fieber über 39 Grad Celsius,
  • sehr schwere Müdigkeit und/oder Kreislaufschwäche oder
  • starke Hals-, Kopf- oder Gliederschmerzen

auftreten, dann ist ein Arztbesuch dringend angeraten.2 Dieser kann untersuchen, ob nicht eher eine Grippe für die Beschwerden verantwortlich ist. Genauso ist eine ärztliche Meinung einzuholen, wenn die Symptome länger als eine Woche anhalten.3

Wichtig: Müdigkeit und Abgeschlagenheit können des weiteren Symptome des neuartigen Corona-Virus sein. Vor allem bei erkältungs- oder grippeähnlichen Beschwerden wie Husten, einer laufenden Nase und Halsschmerzen, sollten Sie Ihren Hausarzt oder den Ärztlichen Bereitschaftsdienst (116 117)4
telefonisch kontaktieren.

Telefonnummern, unter denen Sie auch zur Infektionskrankheit COVID-19 beraten werden:

• Bürgertelefon (Hotline für Corona): 030/346 465 100
• Unabhängige Patientenberatung: 0800/011 77 22 5

Das weitere Vorgehen besprechen Sie mit Ihrem Gesprächspartner. Bleiben Sie aber bitte zunächst möglichst zu Hause, um das Ansteckungsrisiko für andere zu minimieren.

Warum macht ein grippaler Infekt müde?


Dass wir uns bei einer Erkältung schwach, müde und schlapp fühlen, hat seine Gründe: ein Großteil der Körperenergie wird zur Bekämpfung der Erreger benötigt. Letztere haben die Mund- und Nasenschleimhaut genutzt, um ins Innere unseres Organismus zu gelangen. Die dabei entstehende Entzündung löst die jeweiligen Erkältungssymptome, wie Fieber, aus. 

Die verschnupfte Nase, unter der viele Erkältete leiden, tut ihr Übriges: die Nasenschleimhaut schwillt bei einer Infektion oder Reizung an und die Sekretproduktion wird angeregt – die Nase beginnt „zu laufen“ und verstopft zuweilen. Das wiederum erschwert die Nasenatmung und stört den Schlaf, was für Müdigkeit und Erschöpfung am Tag sorgen kann.

Positiv betrachtet: Eine Erkältung ist unangenehm und keiner wird sich wohl über einen Infekt freuen. Aber das Immunsystem lernt aus dieser Infektion und ist in gewisser Weise besser vorbereitet, wenn es noch einmal in Kontakt mit den entsprechenden Viren kommt – das Ganze kann also als Trainingsprogramm für Ihre Immunabwehr gesehen werden.

Was tun gegen erkältungsbedingte Müdigkeit?


Allem voran ist zu sagen, dass mit den restlichen Erkältungssymptomen auch die Müdigkeit nach der Genesung verschwindet. Der Körper arbeitet aber während einer Erkrankung auf Hochtouren gegen die Erkältungsviren und das kann ermüden. Sie können Ihren Körper bei der Bekämpfung unterstützen – indem Sie nichts tun.

Schlafen und Ruhen ist ohnehin etwas, dass Erkältete sich in den meisten Fällen selbst schon ersehnen. Kommen Sie diesem Bedürfnis möglichst nach und erholen Sie sich, während Ihr Immunsystem gegen die Erkältungsviren kämpft.

Wichtig: Ein grippaler Infekt sollte immer „gut“, also lang genug auskuriert werden. Das heißt, Sport, Stress und (körperliche) Arbeit sollten vermieden werden. Andernfalls drohen langwierigere Komplikationen, wie anhaltende Infektanfälligkeit, Müdigkeit und Erschöpfung oder ernstzunehmende Erkrankungen, beispielsweise eine Herzmuskelentzündung.

Frische Luft versorgt den Körper mit Sauerstoff und wirkt als Muntermacher. Da sich in einem geschlossenen Raum die ausgeatmeten Viren des Erkrankten ansammeln, sollte sowieso regelmäßig gelüftet werden. Außerdem vertreibt Tageslicht das Schlafhormon Melatonin und regt die Produktion von Serotonin an, was eine stimmungsaufhellende Wirkung hat und uns wacher werden lässt. Also: Wenn Sie sich wieder fit genug fühlen, können Sie draußen einen Spaziergang bei Sonnenschein und frischer Luft unternehmen, um die erkältungsbedingte Abgeschlagenheit zu vertreiben.

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Carolin Stollberg Schreiben ist ihre Leidenschaft – und das am liebsten über Themen, die die Menschen wirklich bewegen. Nachdem sich Carolin Stollberg in ihrem Studium der Germanistik alle Instrumente angeeignet hat, die sie für das Schreiben guter Texte benötigt, konnte sie sich voll und ganz Ihren Interessensschwerpunkten widmen: Gesundheit und Medizin. Carolin Stollberg Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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