Häufig gestellte Fragen zu Inhalieren bei Erkältung

Was ist Inhalieren?

Gemeint ist das Einatmen von warmen Dämpfen als gesundheitliche Anwendung für die Befreiung der Atemwege.

Womit wird inhaliert?

Zur Verfügung stehen eine einfache Schüssel mit Handtuch darüber, ein spezielles Inhaliergerät oder ein Diffuser. Zusätze wie Teeaufgüsse, Salze und ätherische Öle unterstützen die positive Wirkung der Inhalation von warmen Dämpfen.

Worauf sollte beim Inhalieren geachtet werden?

Wichtig ist ein ausreichender Abstand von der heißen Wasserfläche, um Verbrühungen durch den Dampf zu verhindern. Sitzen Sie für eine optimale Belüftung der Atemwege aufrecht. Kinder sollten nur unter Aufsicht und gegebenenfalls gemeinsam mit einem Erwachsenen die Inhalation durchführen.

Definition und Wirkung: Was ist Inhalieren?


Das Prinzip lässt sich schnell erklären: Inhalieren ist eine gesundheitliche Anwendung, bei der heißer Wasserdampf eingeatmet wird und so in die Atemwege gelangt. Zur Anwendung kommt dieses Verfahren gegen Erkältungsbeschwerden wie

Das Inhalieren soll die Schleimhäute der Atemwege befeuchten sowie reinigen. Die Wärme regt die Durchblutung des Nasen-Rachenraums an. Zähes Sekret (Schleim) löst sich leichter aus den Atemwegen und wird beim Husten oder Naseputzen aus dem Körper befördert. Insgesamt ist Durchatmen wieder unbeschwerter möglich. Um die Behandlung noch spezifischer auf die entsprechenden Symptome anzupassen, kann das erhitzte Wasser mit Zusätzen angereichert werden.  

Die verschiedenen Möglichkeiten der Inhalation


Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen, um eine Inhalation durchzuführen. Sie reichen von einer schnellen Lösung mit Schüssel beziehungsweise Kochtopf und einem Handtuch bis hin zu elektrischen Hilfsmitteln, die vor allem dann sinnvoll sind, wenn Sie häufiger unter Atemwegsbeschwerden leiden.

Überblick:

Handtuch und Schüssel 

Inhaliergerät 

Diffuser 

Der Klassiker: Handtuch und Schüssel

Der Vorteil: Sie können diese Option leicht zu Hause umsetzen, denn Sie brauchen nur Gegenstände, die Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ohnehin in Ihrem Besitz haben: Eine hitzebeständige Schüssel oder einen Kochtopf und ein mittelgroßes Handtuch.

Und so geht’s:

  1. Füllen Sie das Behältnis mit heißem, dampfenden Wasser (beispielsweise aus dem Wasserkocher) und geben Sie nach Belieben beziehungsweise Empfehlung Ihres beratenden Apothekers oder behandelnden Arztes die Inhalationszusätze dazu.
  2. Setzen Sie sich aufrecht vor die Schüssel und legen Sie das Handtuch über den Kopf.
  3. Dann beugen Sie sich über den dampfenden Behälter. Doch halten Sie die Augen geschlossen und mit dem Gesicht etwas Abstand zur Wasseroberfläche – nur so weit, wie die Wärme für Sie noch angenehm im Gesicht ist und Sie nicht Gefahr laufen, sich zu verbrennen.
  4. Das Handtuch wird so über Kopf, Nacken und Schüssel ausgebreitet, dass kein Wasserdampf an den Seiten entweichen kann.
  5. Nach 10 Minuten sollten Sie den Kopf wieder hochheben und die Anwendung beenden. Insgesamt kann die Inhalationsbehandlung zwei- bis dreimal täglich umgesetzt werden.1

Wichtig: Auch während des Inhalierens benötigen Sie ausreichend Sauerstoff, weswegen es sinnvoll sein kann, ab und an das Handtuch zu heben, um frische Luft in den Inhalationsbereich zu lassen. Andernfalls droht Schwindel. Sollte Ihnen schwummerig werden, ist die Inhalationsanwendung abzubrechen. 

Elektronisch: Das Inhalationsgerät

Vor allem bei Menschen, die häufiger unter Atemwegserkrankungen leiden, kann es sich anbieten, ein sogenanntes Inhaliergerät zu kaufen. Der Vorteil: eine aktive Vernebelung. Die Größe der Tröpfchen im Dampf lässt sich beispielsweise über verschiedene Aufsätze verändern, wodurch eine Regulation möglich ist, bis wohin der (warme) Wasserdampf letztlich gelangt: Denn die Atemwege verästeln sich in immer kleinere Röhrchen, einem Baum gleich. Die Bronchiole sind die feinsten und diese gilt es zu erreichen, wenn Sie beispielsweise von einer Bronchitis betroffen sind.

Sie können die elektronischen Hilfsmittel zur Inhalation auch in der Apotheke ausleihen. Die Gerätschaften werden nach jedem Anwender fachgerecht gereinigt und desinfiziert. Das ist eine kurzfristig kostengünstigere Variante oder eine Option, die Behandlung mit einem elektronischen Gerät zunächst (vor der eigenen Anschaffung) zu testen.

Technisch gesehen gibt es unterschiedliche Ausführungen von Inhaliergeräten: Das Wasser und der zugesetzte Wirkstoff werden beispielweise mittels Druckluft, Ultraschall oder durch Membranen zu partikelfeinen Tröpfchen umgewandelt. Ihnen allen ist jedoch gleich, dass der Anwender den Dampf mit der eingefüllten Inhalationslösung über ein Mundstück oder eine Nasen-Mund-Maske einatmet. 

Raumbefeuchtung durch Diffuser – bei Erkältung und vorbeugend

Diffuser, auch Vernebler genannt, erfreuen sich immer mehr Beliebtheit. Sie versorgen die Raumluft mit Feuchtigkeit, was gerade in den kalten und von trockener Heizungsluft geprägten Wintermonaten von Vorteil ist. Doch sie sind mehr als ein bloßes Wellness-Gadget. Sie können die Gesundheit der Atemwege und das Wohlbefinden gleichermaßen positiv beeinflussen.  

Die Schleimhäute werden über die zerstäubten Wassertröpfchen beim Einatmen befeuchtet, wodurch sie (wieder) abwehrfähiger gegenüber (Erkältungs-)Viren und Bakterien sind. So lassen sich Erkrankungen der Atemwege teilweise vorbeugen, aber auch bestehende Beschwerden einer Erkältung können behandelt werden.

Die Vorteile eines Diffusers:

  • Die Luft wird konstant mit Feuchtigkeit angereichert.
  • Anwender müssen nicht an einem Gerät oder über einer Schüssel-Handtuch-Konstruktion verharren.
  • Es können mehrere Personen die verdampfte Luft einatmen und die Vorzüge nutzen.
  • Auch die Zugabe von ätherischen Ölen ist möglich.

Wenn Sie also bereits im Besitz eines Diffusers sind, nutzen Sie diesen doch auch, wenn Sie unter einer Erkältung leiden und Ihren beanspruchten Atemwegen etwas Gutes tun möchten. 

Kräuter, Salz, ätherische Öle: Inhalationszusätze bei Erkältung


Um die Wirkung des Inhalierens bei Erkältungsbeschwerden zu unterstützen, eignen sich im Inhalationswasser(/-behältnis) aufgelöste Stoffe wie Salze, Teeaufgüsse und ätherische Öle.

Überblick

Pflanzliche Zusätze 

Salzwasser 

Ätherische Öle 

Fertiglösungen 

Pflanzliche Zusätze

Kamille, Thymian und Salbei sind wichtige Heilkräuter, die unter anderem in Tees genutzt werden, aber auch bei der Inhalation zum Einsatz kommen, um Erkältungen zu behandeln. Und das aus gutem Grund: 

  • Kamille: anwendbar gegen bakterielle Atemwegserkrankungen, fördert die lokale Durchblutung2,3   
  • Thymian: wirkt schleimlösend und befeuchtend, sorgt für befreiteres Atmen4 
  • Salbei: lindert Infekte der oberen Atemwege, ist entzündungshemmend und desinfizierend5 

Diese pflanzlichen Zusätze können wie bei der Teezubereitung mit heißem Wasser überbrüht werden. So kommen die Heilkräuter nicht nur durch das Trinken zur Anwendung, sondern auch in Form von warmen Dämpfen gegen Atembeschwerden bei Erkältung.

Mengenverhältnis: Auf einen Liter können Sie einen Esslöffel oder aber zwei Teebeutel von der Heilpflanze ins Wasser geben.6

Salzwasser

Das Inhalieren mit in Wasser gelöstem Salz erinnert an die wohltuende Wirkung eines Tages am Meer. Nicht umsonst gibt es zahlreiche Kurorte an der See. Das Salzwasser befeuchtet die Schleimhäute, löst Schleim und hat eine desinfizierende, entzündungshemmende Wirkung.7,8 Gut geeignet sind Meersalz oder spezielle Inhalationssalze aus der Apotheke oder Drogerie. Aber auch unbehandeltes Kochsalz kann zur Anwendung kommen. Rechnen Sie mit einem Esslöffel auf einen Liter Wasser.9 

Ätherische Öle

Durch das Inhalieren von ätherischen Ölen werden nicht nur die Schleimhäute befeuchtet und gereinigt, sondern es wird auch ein schleimlösender und entzündungshemmender Effekt  erzielt.10 Ein bis drei Tropfen der jeweiligen Essenz im Inhalationswasser genügen in der Regel.3

Achtung!

Bei Kindern, Asthmatikern und Personen mit COPD können Inhalationen mit ätherischen Ölen zu Erstickungsanfällen beziehungsweise allergischen Reaktionen führen.11 Es sollten daher nur Präparate eingesetzt werden, die speziell für Kinder zugelassen beziehungsweise ausdrücklich vom Arzt oder Apotheker empfohlen wurden.

Folgende ätherische Öle können bei Erkältung gesundheitsförderlich auf die Atemwege wirken: 

  • Thymian: antibakteriell, antiviral, beruhigend (auf Körper und Geist) 
  • Rosmarin: desinfizierend, entzündungshemmend, belebend
  • Eukalyptus: antiseptisch, entzündungshemmend, schleimlösend, entspannend 

Es gibt ätherische Öle in der Drogerie, im Reformhaus und in der Apotheke, in welcher Sie bei Gelegenheit auch gerne beraten werden.  

Hinweis: Achten Sie beim Kauf nach Möglichkeit auf die Bezeichnung „naturrein“, das weist das jeweilige Produkt als echtes ätherisches Öl aus und senkt das Risiko von enthaltenen Pestiziden und anderen Schadstoffen.

Lösungen aus der Apotheke

In der Drogerie oder Apotheke sind bereits vorgefertigte Lösungen erhältlich (mit Kochsalz, Heilkräutern oder ätherischen Ölen beispielsweise), die für den sofortigen Gebrauch einsetzbar sind: Entweder sie sind in flüssiger Form oder als Pulver in Wasser auflösbar. Lassen Sie sich vor Ort in der Apotheke Ihres Vertrauens über die verschiedenen Arten der Inhalationslösungen aufklären.

Womit inhalieren in der Schwangerschaft?

Als Schwangere können Sie bei Erkältungsbeschwerden zu Inhalier-Zusätzen wie Salz und Thymian- sowie Kamillentee greifen. Einige ätherische Öle sind ebenfalls einsetzbar, deren Anwendung sollten Sie jedoch sicherheitshalber zuvor mit Ihrem Frauenarzt besprechen.

Dürfen Kinder bei Erkältung inhalieren?


Zunächst einmal – ja, Kinder dürfen inhalieren. Doch gilt es hier einiges zu beachten: 

  • Bei kleineren Kindern ist zu empfehlen, ein Inhaliergerät zu nutzen. Die dazugehörige Gesichtsmaske kann von Ihnen vor Mund und Nase gehalten werden – bitte nicht auf das Gesicht drücken. Das Gerät ermöglicht eine Inhalation ohne das Risiko von (Wasserdampf-) Verbrennungen, wie beim Beugen über eine dampfende Schüssel mit heißem Wasser.  
  • Ältere Kinder können das Inhalieren auch unter Anleitung und Aufsicht selbst durchführen: sie halten also selbstständig das Mundstück oder neigen sich über ein Behältnis mit heißem Wasser („Dampfzelt“ ist eine kindgerechte Umschreibung für die Anwendung) und atmen möglichst ruhig und gleichmäßig.  
  • Was die Dauer angeht, dürfen auch hier die 10 Minuten nicht überschritten werden. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, lassen Sie das Kind nur etwa 5 Minuten inhalieren.6

Angst vor dem Inhaliergerät

Manche Kinder haben vor dem elektrischen Inhalationsgerät gehörigen Respekt. Vor allem wenn sie noch zu jung sind, um zu verstehen, was da vor sich geht. Dann können die brummenden Geräusche, die das Gerät von sich gibt, schon einmal etwas verunsichern oder sogar Angst bereiten. Wichtig ist hier, das Kind soweit es geht zu motivieren und Sicherheit auszustrahlen.

Wenn Sie Ihr Kind auf den Schoß nehmen, fühlt sich der Nachwuchs sicherer und neigt mitunter nicht so sehr dazu, Angst vor der gesundheitlichen Anwendung oder dem Inhaliergerät zu bekommen. Denkbar ist auch, dass Sie das Inhalieren zunächst vorführen und zeigen, dass das Dampf einatmen unbedenklich ist.

Tipp: Halten Sie Ihr Kind mit durchgestrecktem Rücken oder bitten Sie es, sich aufrecht hinzusetzen. So aufgerichtet kann sich die Lunge gut ausdehnen und der Dampf gelangt bis in die tieferen Verästelungen der Atemwege.

Auf ätherische Öle bitte verzichten…

…, da sie lebensbedrohliche Reaktionen wie Krämpfe in den Atemwegen und dadurch Atemnot bei Kleinkindern unter sechs Jahren auslösen können.12 Erkundigen Sie sich bei Ihrem Kinderarzt nach geeigneten Zusätzen.

Wenn Sie sich beim Thema Inhalation – vor allem in Bezug auf ihr erkranktes Kind – unsicher sein sollten, scheuen Sie sich nicht, Ihren behandelnden Haus- beziehungsweise Kinderarzt anzusprechen. Eine gute Anlaufstelle ist auch der Apotheker Ihres Vertrauens – damit Sie und Ihre Lieben bald wieder beruhigt durchatmen können.  

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Carolin Stollberg Schreiben ist ihre Leidenschaft – und das am liebsten über Themen, die die Menschen wirklich bewegen. Nachdem sich Carolin Stollberg in ihrem Studium der Germanistik alle Instrumente angeeignet hat, die sie für das Schreiben guter Texte benötigt, konnte sie sich voll und ganz Ihren Interessensschwerpunkten widmen: Gesundheit und Medizin. Carolin Stollberg Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
Quellen anzeigen
  • 1Nase, Jörg/Nase, Beate: Kinderkrankheiten. Das Standardwerk für Kinder von 0 bis 16 Jahren. München: Gräfe und Unzer 2013. S. 64.
  • 2Dorsch, Walter u.a.: Naturheilverfahren in der Kinderheilkunde. Stuttgart: Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage 22003. S. 104.
  • 3Bühring, Ursel: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Grundlagen – Anwendung – Therapie. Stuttgart: Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart 42014. S. 23.
  • 4Courtenay, Elfie: Heilkräuter. Überliefertes Wissen für Hausapotheke und Küche. Murnau a. Staffelsee: Mankau Verlag 2017. S. 210.
  • 5Lubinic, Edeltraud: Handbuch Aromatherapie. Stuttgart: Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage 2004. S. 152.
  • 6Renz-Polster, Herbert u.a.: Gesundheit für Kinder. Wickeln, Auflagen, Inhalieren – Selbsthilfe bei Kinderkrankheiten. Lübeck: Sefa Verlag Kristen Bödeker 2014. o.S.
  • 7Lungenärzte im Netz: Einfaches Inhalieren kann die Ansteckungsgefahr mit Corona deutlich senken. 2021. URL: https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/einfaches-inhalieren-kann-die-ansteckungsgefahr-mit-coronaviren-deutlich-senken/ (17.05.2021).
  • 8Tempel, Katrin: Bewährte Hausmittel neu entdecken. Die besten Tipps und Rezepte für Gesundheit, Küche, Garten und Haushalt. Natürlich und nachhaltig. 2020. o.S.
  • 9Nase, Jörg/Nase, Beate: Kinderkrankheiten. Das Standardwerk für Kinder von 0 bis 16 Jahren. München: Gräfe und Unzer 2013, S. 64.
  • 10Brunen, Helgard u.a.: Ambulante Pflege. Die Pflege gesunder und kranker Menschen. Band 1: Grundlagen- Ganzheitliche, integrative Pflege.Hannover: Schlütersche Verlag 22001 S. 221.
  • 11Samel, Gerti u.a.: Heilende Energie der ätherischen Öle. Die 100 wirksamste Aromaöle für Körper und Seele. München: Isisiana Verlag 2013. S. 15.
  • 12Fetzner, Angela: Das Geheimnis gesunder und glücklicher Kinder. Ganzheitlich vorbeugen, stärken, heilen. Norderstedt: BoD 2018. S. 296.