So beginnt der Verlauf einer Erkältung: Die Ansteckung
Der Grund für den Ausbruch eines grippalen Infekts sind in der Regel Viren. Die häufigsten Auslöser für Erkältungen sind dabei Rhino-, Corona-, Entero- und Respiratory-Syncytial-Viren (RSV). Da einige aggressiver sind als andere, können Erkältungen je nach Art der Erreger von unterschiedlicher Dauer und unterschiedlichem Verlauf sein. Infizierte Personen verteilen Erreger durch Husten oder Niesen in der Luft (Tröpfcheninfektion) und auf Gegenständen (Schmier- und Kontaktinfektion). Da die Erkältungsviren sehr widerstandsfähig sind, können sie bis zu drei Stunden1 auf Gegenständen überleben.
So mindern Sie das Risiko, überhaupt erst mit Erregern in Kontakt zu kommen:
- Meiden Sie Menschenmassen in der Erkältungszeit
- Gründliches und häufiges Händewaschen
- Türklinken regelmäßig reinigen
- Nähe zu Erkrankten meiden
Die Zeit von der Ansteckung bis zu den ersten Symptomen (Schnupfen, leichte Heiserkeit) wird als Inkubationszeit bezeichnet. Die Dauer bei Erkältungen beträgt in der Regel ein bis drei Tage und ist damit im Verhältnis zu anderen Erkrankungen relativ kurz. Und auch wenn die Anzeichen der Erkältung noch auf sich warten lassen, sind Sie in dieser Zeit bereits ansteckend. Schon kurz nach der eigenen können Sie die Viren durch Husten und Niesen verteilen und andere Personen damit infizieren.
Insgesamt beträgt die Zeit, in der Sie ansteckend sind circa eine Woche2.
Was sind Coronaviren?
Aufgrund des neuartigen Virus SARS-CoV2 sind Coronaviren nun in aller Munde – und das obwohl die Virusfamilie schon lange existiert. Die Viren lösen jedes Jahr meist harmlose Erkältungen bei Menschen aus. Verschiedene Arten des Coronavirus haben aber auch schon in der Vergangenheit schwerwiegende Erkrankungen wie SARS (Severe Acute Respiratory Syndrome) oder MERS (Middle East Respiratory Syndrome) verursacht. Das SARS-CoV2 Virus, das zu COVID-19 führt, kann ebenso milde Erkältungssymptome, aber in seltenen Fällen auch Lungenentzündungen herbeiführen. Eine gezielte Therapie gegen SARS-CoV2 gibt es nach Angaben des Robert-Koch-Instituts aktuell noch nicht.3
Wie lange dauert der Kampf gegen die Erkältungserreger?
Sobald der Körper die Erreger zu bekämpfen versucht, treten beim Menschen die ersten unangenehmen Beschwerden auf. Die Schleimhäute können ihrer normalen Schutz- und Reinigungsfunktion durch den Virusbefall nicht mehr nachkommen. Deswegen ist es für die Viren ein Leichtes, sich dort anzusiedeln und zu vermehren.
Der Körper startet daraufhin die Produktion von Abwehrzellen (Lymphozyten) und schickt diese über das Blut an die betroffenen Schleimhäute. Wenn die Schleimhäute die Erreger bekämpfen, schwellen sie bei einem grippalen Infekt an, wir können schlechter atmen, unsere Nase ist verstopft. Da Betroffene deswegen alternativ durch den Mund atmen, werden auch die Rachenschleimhäute trocken. Im anschließenden Verlauf der Erkältung wird die Stimme rau und das Schlucken und Husten schmerzt zunehmend. Einige Tage nach Beginn der ersten Beschwerden erreichen die Symptome der Erkältung ihre maximale Ausprägung und klingen im Anschluss daran langsam wieder ab.
Aber wie lange genau ist die Dauer einer Erkältung? Pauschal kann man das nicht beantworten, es kommt darauf an, an welchen Beschwerden Sie leiden und wie stark diese ausgeprägt sind:
- häufigste Begleiterscheinung
- zeigt sich durch starkes Jucken, Kribbeln und vermehrtes Niesen und die laufende Nase
- Dauer: bis zu zweieinhalb Wochen4
- häufiger Auslöser: Nasennebenhöhlenentzündung
- zeigen sich durch Druckschmerzen an den Nebenhöhlen sowie Schmerzen bei ruckartiger Bewegung und beim Bücken
- Dauer: höchstens sieben Tage (häufig gleichzeitig mit den Gliederschmerzen)
- entsteht durch Virenbefall an der trockenen Rachenschleimhaut
- zeigt sich durch veränderte Stimmfarbe und häufiges Räuspern
- Dauer: bis zu sieben Tagen
Flüstern bei Heiserkeit? Besser nicht!
Wenn Sie heiser sind, ist die Verständigung manchmal schwierig. Trotzdem sollten Sie Flüstern, Räuspern und lautes Sprechen vermeiden, um Ihre Stimmbänder zu schonen. Versuchen Sie es mit einer Mischung und sprechen „halblaut“. Förderlich ist es, ausreichend zu trinken, besonders Tees sind hierfür als wohltuendes Hausmittel bekannt.
- Schluckbeschwerden, Schmerzen
- zeigen sich durch Rötung des Rachens und vergrößerte Lymphknoten
- Dauer: circa sieben Tage
- trockener Reizhusten oder produktiver Husten mit Auswurf
- häufiges Husten, vor allem in der Nacht
- Dauer: bis zu drei Wochen
- schleichende oder ziehende Schmerzen in den Extremitäten
- Schmerzen können lokalisiert werden (können Sie das nicht, sollte abgeklärt werden, ob sie sich nicht mit Grippeviren infiziert haben)
- Dauer: höchstens sieben Tage (häufig gleichzeitig mit den Kopfschmerzen)
- Erhöhung der Körpertemperatur durch angekurbelten Stoffwechsel
- Abwehrreaktion des Körpers: Fieber bis 38,5 Grad Celsius möglich
- Dauer: höchstens drei Tage5
Sobald Sie merken, dass Anzeichen eines grippalen Infekts vorliegen, sollten Sie sich unbedingt schonen. Tun Sie das nicht, dauert der Verlauf der Erkältung meist länger und darüber hinaus besteht die Gefahr, dass die Erkältung nicht richtig ausgeheilt, sondern nur verschleppt wird. Eine verschleppte Erkältung bedeutet: sie kann erneut ausbrechen, da die Viren nicht vollständig bekämpft wurden, oder es kommt zu einer schwerwiegenderen Folgeerkrankung. Hier empfiehlt es sich also, lieber ein paar Tage dem Job fernzubleiben, als zu riskieren, dass die Erkrankung nicht auskuriert wird. Das hat zur Folge, dass die Dauer der Erkältung verlängert wird.
Auch Sport fordert Ihren Körper während des grippalen Infekts zusätzlich. Der Energieverlust durch sportliche Betätigung wäre für den Körper zu hoch, da er schon viel Kraft in die Bekämpfung der Viren stecken muss. Bei einer Erkältung sollte daher lieber auf Sport verzichtet werden, um dem Körper nicht die nötige Energie zu rauben, die er zur vollständigen Bekämpfung der Viren benötigt. Im schlimmsten Fall kann eine daraus entstehende Herzmuskelentzündung nicht bemerkt werden. Wird diese nicht behandelt, kann sie lebensgefährlich werden.
Sekundärinfektionen intensivieren Dauer und Verlauf bei Erkältungen
Da das Immunsystem durch die Erkältung ohnehin schon geschwächt ist, besteht außerdem die Gefahr, dass Sie sich zusätzlich noch mit Bakterien infizieren, was zu einer weiteren Infektion führen kann. Da die Schutzfunktion der Nasenschleimhäute nicht mehr gegeben ist, haben es Bakterien aus der Umgebung leicht, sich dort anzusiedeln. Klingen die Symptome eines grippalen Infekts im Verlauf einer Woche noch nicht ab, sondern verschlimmern sich, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, um eine Sekundärinfektion auszuschließen. Eine solche zusätzliche Erkrankung ist nicht immer leicht zu erkennen, da die Symptome der vorherigen Erkältung sehr ähnlich sind.
Bei diesen Symptomen sollten Sie von einem Arzt abklären lassen, ob Sie sich während des grippalen Infekts zusätzlich eine bakterielle Infektion eingefangen haben:
- hohes Fieber (über 39 Grad Celsius)
- starke Kopfschmerzen
- gelb-grünliches Sekret aus der Nase
- farbiger Auswurf (grün, gelb, schwarz)
- starkes Schwächegefühl
- Verschlechterung des Befindens nach anfänglicher Besserung
Im Falle einer zusätzlichen bakteriellen Infektion können die Symptome mehr als sieben Tage lang andauern und Sie fühlen sich wesentlich schwächer, da Ihr Immunsystem neben den Erkältungsviren auch noch die Bakterien bekämpfen muss, die beispielsweise eine Mandelentzündung oder eine Mittelohrentzündung hervorrufen können. Ihr Arzt wird möglicherweise ein Antibiotikum verordnen.