Nase zu – Ursachen für eine verstopfte Nase


Die luftleitenden Atemwege sind fast vollständig von einer Schleimhaut mit Flimmerhärchen bedeckt, deren Aufgabe unter anderem die Reinigung der Atemwege ist: Die Flimmerhärchen entfernen kleine Fremdpartikel, Bakterien und Viren schnell und effizient, in dem ihre Drüsen- und Becherzellen Schleim produzieren, der Fremdkörper und Krankheitserreger festhält. Normalerweise wird der Schleim wie auf einem Fließband Richtung Rachen befördert und dort verschluckt. Durch diese Funktion können Krankheiten wie einer Erkältung weitestgehend vorgebeugt werden.

Die Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der Schleim eine bestimmte Konsistenz (klar und dünnflüssig) hat. Ist er zu zäh, kommt das Transportsystem zum Erliegen und eingedrungene Erreger können nicht mehr abtransportiert werden, was die Ursache für eine blockierte Nase darstellt.

Aha!

Eine verstopfte oder laufende Nase, häufiges Niesen und Nasenjucken – Schnupfennasen haben besonders im Winter Hochkonjunktur. Ein möglicher Grund ist die trockene Heizungsluft in geschlossenen Räumen, welche die Nasenschleimhaut austrocknet – infolgedessen kann sie ihrer reinigenden Funktion nicht mehr einwandfrei nachkommen.

Schnupfen: Symptome und Verlauf


Schnupfen ist das Leitsymptom einer Erkältung – die Nasenschleimhaut ist ein beliebtes Einfallstor für Viren. Dringen die Krankheitserreger in die Nase vor, wird zunächst der für die Reizweiterleitung des Niesreizes zuständige Trigeminus-Gesichtsnervs aktiv. Es entsteht ein Niesreiz, der für den Schnupfen typisch ist. Darüber hinaus reagieren die Blutgefäße in der Nase empfindlich auf die Viren und die Produktion von Nasensekret wird hochgefahren, um die Erreger auszuspülen – die Folge: die Nase läuft. Mit leichter Verzögerung entzündet sich schließlich die Nasenschleimhaut, die Gefäße der Schleimhaut schwellen an und die Nase verstopft.

Weitere Symptome, die im Rahmen von erkältungsbedingten Schnupfen auftreten können, sind:

  • zäher Schleim
  • eingeschränkter Geruchs- und Geschmackssinn
  • eine juckende, brennende oder kitzelnde Nase

Sonderform: Was ist ein Schwangerschaftsschnupfen?


Leiden Frauen in der Schwangerschaft an Schnupfen, muss hierfür nicht zwangsläufig eine virale Infektion verantwortlich sein. Etwa 20 bis 30 Prozent der Schwangeren sind von einer sogenannten Schwangerschaftsrhinitis betroffen.1 Diese hält mindestens 6 Wochen an und kann zum Teil über mehrere Monate bestehen. Meist tritt der Schwangerschaftsschnupfen im 2. oder 3. Trimester auf.2

Die genauen Ursachen für den Schwangerschaftsschnupfen sind noch nicht geklärt. Allerdings wird vermutet, dass der gesteigerte Östrogenspiegel hierfür verantwortlich ist. Denn das Hormon nimmt Einfluss auf Schleimhäute, wie die der Nase: Dort sorgt es für eine stärkere Durchblutung der feinen Gefäße, die sich daher vergrößern und anschwellen. Infolgedessen kann es zu folgenden Beschwerden kommen:

  • stark geschwollene Nasenschleimhäute
  • verstopfte Nase
  • Atemprobleme
  • Schnarchen und damit einhergehende Schlafprobleme

Weiterhin ist es möglich, dass Mundtrockenheit oder Halsschmerzen auftreten, wenn betroffene Frauen aufgrund der verstopften Nase vermehrt durch den Mund atmen. 

Gut zu wissen:

Frauen mit einer Schwangerschaftsrhinitis müssen sich keine Sorgen um ihr Baby machen – der Schnupfen ist für das Ungeborene nicht gefährlich.

Zwar bedarf die Schwangerschaftsrhinitis keiner Therapie, da sie etwa 2 Wochen nach der Geburt wieder verschwindet.3 Dennoch empfinden viele Frauen eine verstopfte Nase als belastend. Um wieder frei atmen zu können, empfehlen sich sanfte Mittel wie eine Nasenspülung oder Nasensprays auf Basis von Meerwasser. Sie sorgen für ein Abschwellen der Nasenschleimhaut. Von abschwellenden Nasensprays, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Xylometazolin, ist während der Schwangerschaft abzuraten. Zwar ist es möglich, bei starken Beschwerden kurzzeitig darauf zurückzugreifen, jedoch sollten Sie dies vorab mit dem behandelnden Frauenarzt abklären.1

Hausmittel gegen Schnupfen: Tipps für verstopfte Nasen


Ist die Nase zu, kommen unterschiedliche Therapiemöglichkeiten infrage. Ein beliebter Behandlungsansatz, um den Schnupfen loszuwerden, stellen Hausmittel dar.

Folgende Maßnahmen können gegen Schnupfen helfen:

  • Einmal-Taschentücher benutzen und nach dem Gebrauch wegwerfen. Denn ein mehrmaliges Benutzen ist unhygienisch und erhöht die Wahrscheinlichkeit, erneut mit den Viren in Kontakt zu kommen – der Schnupfen kann folglich länger dauern. Aus diesem Grund sollten Betroffene von Stofftaschentüchern grundsätzlich die Finger lassen.
  • Liegt eine verstopfte Nase vor, sollten sich Betroffene beim Schlafen auf eine Seite legen. So schwillt das oben liegende Nasenloch leichter ab und man wird den Schnupfen in der Nacht besser los. Da die Nase im Liegen schneller verstopft, empfiehlt es sich generell etwas erhöht zu liegen.
  • Scharfes oder stark gewürztes Essen bringt die Nase zum Laufen und macht Schnupfennasen frei.
  • Ätherische Öle, allen voran Pfefferminze, können den Schleim bei Schnupfen und Erkältung lösen. Entweder als Dampfbad oder als Öl auf der Brust anwenden. Um Hautreizungen zu vermeiden, sollte das Öl vor dem Auftragen verdünnt werden, beispielsweise mit einem Pflanzenöl.
  • Wer mit einer Kochsalzlösung die Nase spült, schwemmt die Krankheitserreger einer Rhinitis, einfach aus. Außerdem werden die Schleimhäute von dem zähen Sekret befreit und die verstopfte Nase gelöst.

Darüber hinaus gilt bei Schnupfen im Rahmen einer Erkältung: Schonung. Gönnen Sie sich und Ihrem Körper die nötige Ruhe. So stellen Sie sicher, dass dem Organismus genügend Energie zur Verfügung steht, um die Viren zu bekämpfen.

Wie lange dauert ein Schnupfen?

Je nachdem, wie effektiv die körpereigene Abwehr im Kampf gegen die eingedrungenen Viren vorgeht, kann der Schnupfen unterschiedlich lange dauern. In der Regel ist eine Erkältung – und somit auch der Schnupfen – aber nach etwa 1 Woche überstanden.4

Therapie von Schnupfen: Hilfe aus der Apotheke


Zur Linderung von Schnupfen eignen sich neben Hausmitteln vor allem Medikamente, deren Fokus auf dem Abschwellen der Nasenschleimhaut liegt. Häufig werden die entsprechenden Arzneien in Form von Nasensprays oder -tropfen angewendet. Da sie allerdings die Nasenschleimhaut zusätzlich austrocken können, sollten sie generell nie länger als eine Woche zur Behandlung des Schnupfens eingesetzt werden.v So lässt sich auch ein Gewöhnungseffekt vermeiden.

Eine andere Möglichkeit zur Therapie einer erkältungsbedingten verstopften Nase sind schleimhautabschwellende Substanzen in Kombination mit schmerz- und fieberlindernden Wirkstoffen. Die Medikamente befreien die Nase und die Nebenhöhlen, ohne sie auszutrocknen – gleichzeitig können sie Fieber, aber auch Hals- sowie Kopfschmerzen lindern. Viele dieser Kombi-Präparate sind als Granulate erhältlich, die vor der Einnahme in Wasser aufgelöst werden müssen. Dadurch nehmen Betroffene zusätzliche Flüssigkeit auf, was besonders während einer Erkältung wichtig ist.

Die Gabe eines Antibiotikums ist nur in seltenen Fällen notwendig, nämlich dann wenn Bakterien die Beschwerden verschlimmern. Besteht eine Infektion mit Viren, wirken Antibiotika nicht.

Schnupfen: Wann zum Arzt?


In der Regel ist eine Erkältung mit Schnupfen innerhalb von einer Woche überstanden.3 Einen Arzt müssen Sie in der Regel nicht aufsuchen, da sich die Beschwerden mit Hausmitteln und Medikamenten aus der Apotheke meist gut lindern lassen. In einigen Fällen kann es jedoch sinnvoll sein, einen Arzttermin zu vereinbaren – und zwar dann, wenn

  • sich keine Besserung der Beschwerden einstellt und/oder
  • schwere Symptome wie hohes Fieber (über 39 Grad Celsius), starke Kopfschmerzen, Erbrechen oder Brustschmerzen hinzukommen.6

Eine ärztliche Diagnose ist insofern wichtig, da eine verstopfte Nase schwerwiegendere Folgen nach sich ziehen kann. Zum Beispiel sind eine Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis) oder Mittelohrentzündung (Otitis media) möglich, die passende Behandlungsstrategien benötigen. Zögern Sie daher nicht und suchen Sie bei oben genannten Anzeichen einen Mediziner auf.

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Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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