So entstehen Halsschmerzen


Halsschmerzen treten häufig in Verbindung mit einer Erkältung (grippaler Infekt) auf. Die verantwortlichen Viren, besonders oft Rhinoviren, werden meist durch Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen) oder Schmierinfektion (Berührung kontaminierter Gegenstände oder Menschen) übertragen. Schütteln Sie zum Beispiel einer infizierten Person die Hand und greifen sich danach mit dieser unbewusst an Mund oder Nase, können die Erkältungsviren auf die Schleimhaut der Atemwege gelangen, von wo aus sie sich ausbreiten. Der Organismus bemerkt die Eindringlinge und durchblutet die Schleimhäute verstärkt, um die Erreger wieder hinauszubefördern. Auch die Rachenschleimhäute sind dann angeschwollen und drücken auf die Nervenenden im Rachen. Das nehmen wir wiederum als Halsschmerzen wahr. Ziel der Therapie sollte es also sein, die Rachenschleimhäute zu behandeln. Was oftmals gegen die Beschwerden hilft, sind abschwellende, entzündungshemmende Medikamente.

Schon gewusst?

Halsschmerzen treten im Rahmen einer Erkältung meist zu Beginn auf und leiten die Erkrankung somit ein. Gefolgt wird dieses Symptom häufig von einer verstopften Nase und Schnupfen. Das Ende eines grippalen Infekts kündigt sich in der Regel nach vier oder fünf Tagen durch einen produktiven Husten an.1 Nach rund einer Woche sollte die Erkältung dann überstanden sein. Wenn Sie ein Mittel gegen Halsschmerzen oder den Infekt allgemein verwenden, können Sie die Dauer aber unter Umständen verkürzen.

Medikamente gegen Halsschmerzen


Sobald das erste Kratzen im Hals einsetzt, fragen sich viele Betroffene: Was hilft gegen die Halsschmerzen? Die meisten Menschen gehen bei Anzeichen einer Erkältung zunächst in die Apotheke und lassen sich dort ein geeignetes Mittel gegen Halsschmerzen empfehlen. Die Medikamente töten die Viren zwar nicht ab, können die Beschwerden aber lindern. Die Präparate unterscheiden sich unter anderem in ihrer Wirkung:

  • Schleimhautauskleidend: Die sogenannten Lokalanästhetika (mit Inhaltsstoffen wie beispielsweise Lidocain oder Benzocain) schlagen lokal an – also in dem Fall im Rachen – und lindern die Beschwerden, indem sie einen schützenden Film über die Schleimhäute legen. Das Kratzen und die Schmerzen lassen damit nach, allerdings nur kurzfristig.
  • Abschwellend: Einige Mittel gegen Halsschmerzen (zum Beispiel mit Aluminiumchlorid) verhelfen der Schleimhaut dabei, wieder abzuschwellen und verbessern die Halsprobleme.
  • Schmerzlindernd: Sind die Halsschmerzen sehr stark, bieten sich Medikamente mit Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen auch gegen Halsschmerzen an, da sie die Schmerzen mindern.
  • Entzündungshemmend: Die Viren haben bei Kontakt mit der Rachenschleimhaut eine Entzündungsreaktion ausgelöst, welche sich durch Medikamente mit Wirkstoffen wie Flurbiprofen behandeln lassen.

Ob als Lutschpastille, Spray oder Saft – die Wahl der Darreichungsform ist bei Medikamenten gegen Halsschmerzen umfangreich. Bevorzugt kommen aber Präparate zum Einsatz, die lange im Mund- und Rachenraum bleiben, also zum Beispiel Lutschpastillen. Der Grund: Bei Verwendung solcher Mittel gegen Halsschmerzen wird die Speichelproduktion angeregt. Der Wirkstoff verteilt sich besser und der Speichel befeuchtet zusätzlich die Rachenschleimhaut, was die Beschwerden verbessert. Einige Inhaltsstoffe aktivieren sich sogar erst durch den Speichel.

Warum Antibiotika nichts ausrichten:

Antibiotika haben das Ziel, Bakterien zu beseitigen. Da die Auslöser eines grippalen Infekts aber Viren sind, bewirken diese Medikamente nur wenig gegen Halsschmerzen bei Erkältung. Treten die Beschwerden allerdings aus einem anderen Grund auf (etwa ausgelöst durch Streptokokken), verspricht deren Wirkung dagegen schon Erfolg.

Die Alternative: Einfache Mittel gegen Halsschmerzen


Sie sind erkältet und setzen bei der Behandlung grundsätzlich eher auf Pflanzenkraft sowie Hausmittel, fragen sich aber „Was hilft dann gegen Halsschmerzen?“ Als besonders bewährte Mittel gegen Halsschmerzen gelten:

  • Tees: Die Heißgetränke etwa aus Kamillenblüten oder Salbeiblättern wirken antientzündlich. Sie können getrunken oder zum Gurgeln verwendet werden.

Zubereitung Kamillenblütentee:

Einen gehäuften Esslöffel der getrockneten Blüten aus der Apotheke mit rund 150 Milliliter heißem Wasser übergießen und fünf bis zehn Minuten ziehen lassen. Danach abseihen und entweder mehrmals täglich trinken oder damit den Mund- und Rachenraum spülen.2

  • Salbei- und Honigbonbons: Lutschen Sie mehrmals am Tag entsprechende Bonbons gegen Halsschmerzen. Auch sie regen die Speichelproduktion an und befeuchten auf diese Weise die Schleimhäute.
  • Salzwasserspülung: Statt mit Tee können Sie auch mit Salzwasser gurgeln. Lösen Sie dafür einen Viertel Teelöffel Speisesalz oder Mineralsalze aus der Apotheke in einem Glas Wasser (circa 250 Milliliter) auf.2 Die Mischung entzieht der Schleimhaut Wasser und lässt sie so abschwellen – ein geeignetes Mittel gegen Halsschmerzen also.
  • Flüssigkeitszufuhr: Achten Sie allgemein auf eine ausreichende Trinkmenge – das hält die Schleimhäute feucht. Rund 1,3 bis 1,5 Liter Wasser oder Tee täglich sollten nicht unterschritten werden.3 Am besten erhöhen Sie den üblichen Bedarf etwas.
  • Halswickel: Dieses Mittel gegen Halsschmerzen kann die Durchblutung anregen und die Abwehrzellen aktivieren. Tauchen Sie dafür ein Baumwolltuch in handwarmes Wasser, wringen Sie es anschließend aus und legen Sie es für 30 bis 40 Minuten um Ihren Hals.2

Was hilft vorbeugend gegen Halsschmerzen?

Manchmal treten Halsschmerzen weder aufgrund eines grippalen Infekts noch infolge einer bakteriellen Infektion auf. Davon sind zum Beispiel Menschen betroffen, die berufsbedingt viel reden – wie etwa Lehrer. Was hilft diesen Personen gegen Halsschmerzen? Wichtig ist, die Schleimhäute feucht zu halten. Das geht entweder über die Raumluft (Klimaanlage ausschalten, Luftbefeuchter verwenden) oder über regelmäßiges Lutschen von Halsbonbons sowie durch Wasserzufuhr. Aber auch erkältungsbedingte Halsschmerzen können Sie so vermeiden. Diese Art der Prophylaxe bietet sich insbesondere in der Erkältungssaison an. Übrigens: Rauchen sorgt ebenfalls für trockene Schleimhäute, weswegen Vielsprechern geraten wird, darauf zu verzichten.

Bessern sich Ihre Beschwerden selbst nach einer Woche nicht, suchen Sie am besten einen Arzt auf, um eine andere Erkrankung auszuschließen. Der Mediziner empfiehlt Ihnen eine geeignete Therapieform. Bei erkältungsbedingten Halsschmerzen sollten Sie allerdings die Antwort auf die Frage „Was hilft gegen Halsschmerzen?“ gefunden haben.

Das könnte Sie auch interessieren:
Monika Hortig Die ersten Artikel schrieb Monika Hortig in ihrem Kinderzimmer und speicherte sie noch auf Diskette. Dass sie eines Tages Redakteurin werden möchte, wusste sie schon sehr lange. Deswegen zog es sie nach ihrem Studium in die Münchener Verlagswelt. Nach diversen Praktika in Online-Redaktionen absolvierte sie ihr Volontariat bei verschiedenen Lifestyle-Magazinen – unter anderem mit Schwerpunkt Sport und Ernährung. Das steigende Interesse für medizinische Themen führte sie letztendlich zu kanyo®. Als Medizinredakteurin konnte sie hier bis 2021 ihre beiden Vorlieben – Online-Journalismus und Gesundheit – vereinen. Monika Hortig Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
Quellen anzeigen